Ingeborg
Lustspiel von Curt Goetz
Premiere: Freitag, 19. Oktober 2018, 20:00 Uhr / 20 Vorstellungen bis am 31. Dezember 2018 / Spieltage: Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag
Eine Produktion der Kaiserbühne, Kaiserstuhl AG
Sie liebt ihren Mann für eine Heldentat, die er in seiner Jugend beging. Jahre später stellt sich heraus, dass diese Heldentat von einem andern begangen worden ist. Dieser andere kommt Jahre später unverhofft zu Besuch, also liebt sie nun beide Männer und beide lieben sie. Die Männer schätzen sich aber auch gegenseitig und stellen klar: »Entweder der eine oder der andere.« Tante Ottilie hingegen findet: »Die Frau bleibt bei dem Mann, den sie liebhat, und mit dem anderen hat sie eine Liaison.« Und der Diener, Herr Konjunktiv, kommentiert: »Es wäre immerhin möglich«. Wie der Jonglierversuch mit der Ehe tatsächlich ausgeht, bleibt bei Ingeborg’s Spaziergang in die Mondnacht hinaus der Phantasie des Zuschauers überlassen.
Der Schauspieler und Autor Curt Goetz schrieb »Ingeborg« im Jahr 1921 und beweist in der Entwicklung dieser Dreiecksgeschichte feinstes psychologisches Gespür und brillante sprachliche Gewandtheit. Er schafft es, das eigentliche Beziehungsdrama mit eleganter Ironie und weltmännischem Charme in eine subtile Komödie zu verwandeln. Von sich sagte Goetz: »Wenn ich ins Theater gehe, dann will ich lachen oder weinen. Und wenn ich dann nach Hause gehe, will ich mich nicht genieren, dass ich gelacht oder geweint habe.«
Kommen Sie also ganz ungeniert ins Theater, wir heissen Sie herzlich willkommen.
Ihre Kaiserbühne
Ingeborg Jacqueline Vetterli
Peter Peter Niklas Leifert
Ottokar Frank Bakker
Tante Ottilie Franca Basoli
Herr Konjunktiv Bruno Meier
Regie und Bühne Peter Niklaus Steiner
Musik Massimiliano Matesic
Kostüme Karin Preisig
Licht & Technik Erwin Beetschen
Grafik Yasmin König
Ticketing & Kommunikation Claudia Meierhofer
Produktion Kaiserbühne, Kaiserstuhl, 2018
Co-Produktion turbine theater, Langnau am Albis
Die Aufführungsrechte liegen beim Verlag Felix Bloch Erben, Berlin. Vertretung für die Schweiz: Musikverlag und Bühnenvertrieb Zürich AG, 8008 Zürich.
Zwanzig Vorstellungen, jeweils um 20 Uhr, an Sonntagen um 17 Uhr. An Silvester 16 und 20 Uhr.
19, 20, 26, 27. Oktober / 8, 9, 16, 17, 18, 30. November / 1, 2, 7, 8, 14, 15, 28, 29, 31. Dezember
In der Kaiserbühne, Amtshaus, Hauptgasse 35, 5466 Kaiserstuhl.
TICKETS
Eintritt:
CHF 38
Kultur-Legi: CHF 25 / Jugendliche U18: CHF 18
INFOS
+41 44 858 28 63 (Mo 14 bis 16 Uhr, Do 10 bis 12 Uhr, sonst Anrufbeantworter)
[email protected]
EIGENPRODUKTION
DAS STÜCK „INGEBORG“
KONZEPT KAISERBÜHNE »ES LEBE SEINE MAJESTÄT, DER SCHAUSPIELER« INSZENIERUNG VON PETER NIKLAUS STEINER
MITWIRKENDE
DAS STÜCK „INGEBORG“
KONZEPT KAISERBÜHNE »ES LEBE SEINE MAJESTÄT, DER SCHAUSPIELER« INSZENIERUNG VON PETER NIKLAUS STEINER
MITWIRKENDE
EIGENPRODUKTION
Nach der Schliessung des Laxdal Theaters Ende Jahr 2016 konnte am 29. April 2017 die neue Kaiserbühne im Amtshauskeller unter der Theaterleitung des Schauspielers und Regisseurs Peter Niklaus Steiner eröffnet werden. Das Fundament der neuen Bühne bildet ein im Januar 2017 gegründeter Verein aus Mitgliedern der Amtshaus-Genossenschaft, Pro Kaiserstuhl, dem Kaiserstuhler Gemeinderat, ortsansässigen Künstlern und Kulturfreunden.
Das Programm der Kaiserbühne sieht vor, jeweils von Januar bis August Gastspiele und Co-Produktionen zu veranstalten und von September bis Dezember eine Eigenproduktion mit zwanzig Vorstellungen zu realisieren. Dabei soll das Schauspiel-Erbe des einstigen Laxdal Theaters, das in der Region gut verankert war, weitergepflegt werden. Auch die Kaiserbühne legt bei ihren Aufführungen Wert auf gute Literatur, gesellschaftsrelevante Konzepte, transparente Inszenierungen, solides Schauspiel und gute Unterhaltung, womit sie die Zuschauer beidseits des Rheins anzusprechen vermag.
Das vorliegende Dossier stellt die Eigenproduktion 2018 »Ingeborg« vor. Die Premiere findet am 19. Oktober 2018 statt, gefolgt von neunzehn, jeweils an Wochenenden gespielten Aufführungen bis zur Silvester-Vorstellung.
Zur Bearbeitung hier klicken.
DAS STÜCK „INGEBORG“
Ingeborg zählt zu den bekanntesten Stücken von Curt Goetz und wurde 1921 uraufgeführte. Zwei Männer kämpfen um eine Frau. Einer ist mit ihr verheiratet, der andere liebt sie schon seit Jahren. Sie wiederum liebt beide. Goetz beweist in der Entwicklung dieser Dreiecksgeschichte feinstes psychologisches Gespür und brilliert in sprachlicher Gewandtheit.
Die schwärmerische Ingeborg hat den langweiligen Ottokar geheiratet, weil sie in ihm den jugendlichen Autor des Gedichts auf einen Leberfleck vermutet, der sich lieber von der Schule werfen liess, als zu verraten, dass der Leberfleck zu ihrem Mädchenknie gehörte. In Wirklichkeit stammte das Poem von Peter Peter, der nach vielen Jahren unerwartet bei dem Ehepaar auftaucht. Als Ingeborg erfährt, dass Peter der wahre Urheber ist, fühlt sie sich zu ihm hingezogen und versucht ihn zu verführen. Doch die Männer schätzen sich auch gegenseitig und meinen «entweder der eine oder der andere». Sie hält dagegen: »Sowohl der eine als auch der andere.« Unerschrocken beantwortet sie die Frage ihres Mannes »Wen liebst du nun mehr?« mit der gelassenen Feststellung: »ich liebe euch alle beide gleich«. Und die trinkfeste Tante Ottilie gibt zum Besten: »Die Frau bleibt bei dem Mann, den sie liebhat, und mit dem anderen hat sie eine Liaison.« Entrüstet weisen Ottokar und Peter dieses unmoralische Angebot von sich und der Diener, Herr Konjunktiv, kommentiert die sich andeutenden kühnsten Konsequenzen mit: »Es wäre immerhin möglich«. Als Ingeborg zum Ende des Stücks in die Mondnacht spazieren geht, ist allerdings auch Herr Konjunktiv mit seinem Latein am Ende. Wie der Jonglierversuch mit der Ehe tatsächlich ausgeht, bleibt der Phantasie des Zuschauers überlassen.
Ein Drama im Kleid der Komödie. Mit seinen feinen Zwischentönen und der präzisen Psychologie wirkt »Ingeborg« wie eine Hommage an Ibsen, dessen Nora im "Puppenheim" einen ähnlichen Konflikt zu bewältigen hat. Und nicht umsonst schließt der Abend mit den Klängen von Griegs "Morgenstimmung" aus "Peer Gynt". Curt Goetz, der ein Grossneffe des Autoren Bernard Shaw war, schafft es, das Drama mit eleganter Ironie und weltmännischem Charme in eine subtile Komödie zu verwandeln.
KONZEPT KAISERBÜHNE »ES LEBE SEINE MAJESTÄT, DER SCHAUSPIELER«
INSZENIERUNG VON PETER NIKLAUS STEINER
Curt Goetz war selber Schauspieler. Anlässlich seines 70. Geburtstages sagte er bei einer Ansprache: »Es lebe seine Majestät, der Schauspieler!« Für ihn war der Komödiant der Herr der Bühne, und so schrieb er seine Stücke als Schauspieler für Schauspieler. Er schrieb sie aus seinem Leben heraus - seine Bühnengeliebte „Ingeborg“ wurde später auch seine Ehefrau – und wir nehmen uns die Freiheit, sein Stück wieder ins Leben hinein zu inszenieren, in unser heutiges Leben. Was sich 1921 zwischen einer Frau und zwei Männern abspielte, ist dem, was sich heute zwischen einer Frau und zwei Männern abspielt, nicht unähnlich, zumal Goetz das Spiel von Anziehung und Abstossung zwischen den Polen nicht nur an der Oberfläche ansiedelt, sondern in der ewig schwelenden, verborgenen Leidenschaft. Wir zünden sie neu! Mit seinen zahlreichen intelligenten Pointen, der genauer Psychologie und den vielen Zwischentönen ist diese Dreiecksgeschichte heute noch so aktuell wie damals. Dabei verzichten wir auf Modernismen im Umgang mit der Sprache und der Kostümierung. Die Schauspieler werden an die Zeit angelehnte klassische Kleidung tragen; wir verzichten aber nicht auf eine Abstrahierung der Bühne, die uns über die Zeit hinweg unmittelbar am Gefühlsleben der Figuren teilhaben lässt. Der intime Raum der Kellerbühne bietet dafür beste Voraussetzungen. Die neuen mobilen Bühnen-Podeste erlauben es, eine Gassen-Bühne zu bauen, in der sich die Zuschauer gegenübersitzen und die Schauspieler dazwischen agieren. Wir haben also nicht nur eine Dreiecksbeziehung auf der Bühne, sondern eine Szenographie, die sich über die Bande der Zuschauer optimiert und das Stück dem Hier und Jetzt noch näherbringt. Ein Schauspieler-Theater! Das Spieler-Ensemble ist aufgefordert, sich auf die abenteuerliche, gefühlsturbulente Dreiecksbeziehung einzuschwören und mit geschliffenen Dialogen die Klingen zu kreuzen. Ein veritables Spiel mit der guten Laune im Schlepptau im ehrwürdigen Amtshauskeller der Kaiserbühne.
Mit der Komödie INGEBORG kommt Goetz dem menschlichen Bedürfnis nach, dem Drama durch seine ironisierte Darstellung die Schwere zu nehmen und es zu entlasten. Im Zentrum stehen die Liebe und das Begehren, elementare Gefühle, stärker als jede gesellschaftliche Moral und Idealvorstellung. Sie können über alle Massen beglücken, aber auch Verwirrung stiften, Schaden anrichten und in die Verzweiflung stürzen. Dennoch sind sie gut, weil sie wahr sind. Wahrheiten führen zum Menschen hin, so wie er ist. Goetz nahm sie an und spielte damit: »Einer Versuchung nachzugeben ist das beste Mittel, ihrer Herr zu werden« oder »Wenn ich die Wahrheit sagen sollte, müßte ich lügen.« Der Schauspieler Goetz schöpfte für seine Stücke aus seinem Leben und hielt sich die Waagschale zwischen Verdruss und Genuss. Er und seine Frau, die Schauspielerin Valérie von Martens, mit der er Leben und Bühne teilte, waren ein aufeinander eingespieltes Ehepaar, das Goetz „eine verehelichte Pointe“ nannte.
Auch als Autor blieb Goetz Schauspieler, er wollte die Welt nicht ändern, sondern unterhalten. Bei der anfangs genannten Rede sprach er von sich in der dritten Person: »Er hatte keine literarischen Ambitionen, sondern war lediglich von der fixen Idee besessen, Heiterkeit verbreiten zu wollen, eine Gabe, die ihm in die Wiege gelegt war. Er war von der fast allmächtigen Kraft des Humors überzeugt und hielt es für seine Pflicht, ihn diesen traurigen Zeiten damit zu wuchern. Manchmal hat er vielleicht ein bisschen viel gewuchert und ist bis an die Grenze der Farce gegangen, er hat sich ein bisschen geschämt deswegen, aber das waren seine grössten Erfolge.« Heute werden die Stücke von Curt Goetz eher selten gespielt. Seit seinem Tod im Jahre 1960 sind sie von den Spielplänen weitgehend verschwunden. Für die Kaiserbühne und ihre Zuschauer eine Chance, sie wiederzuentdecken!
Curt Goetz: „Wenn ich ins Theater gehe, dann will ich lachen oder weinen. Und wenn ich dann nach Hause gehe, will ich mich nicht genieren, dass ich gelacht oder geweint habe.
Nach der Schliessung des Laxdal Theaters Ende Jahr 2016 konnte am 29. April 2017 die neue Kaiserbühne im Amtshauskeller unter der Theaterleitung des Schauspielers und Regisseurs Peter Niklaus Steiner eröffnet werden. Das Fundament der neuen Bühne bildet ein im Januar 2017 gegründeter Verein aus Mitgliedern der Amtshaus-Genossenschaft, Pro Kaiserstuhl, dem Kaiserstuhler Gemeinderat, ortsansässigen Künstlern und Kulturfreunden.
Das Programm der Kaiserbühne sieht vor, jeweils von Januar bis August Gastspiele und Co-Produktionen zu veranstalten und von September bis Dezember eine Eigenproduktion mit zwanzig Vorstellungen zu realisieren. Dabei soll das Schauspiel-Erbe des einstigen Laxdal Theaters, das in der Region gut verankert war, weitergepflegt werden. Auch die Kaiserbühne legt bei ihren Aufführungen Wert auf gute Literatur, gesellschaftsrelevante Konzepte, transparente Inszenierungen, solides Schauspiel und gute Unterhaltung, womit sie die Zuschauer beidseits des Rheins anzusprechen vermag.
Das vorliegende Dossier stellt die Eigenproduktion 2018 »Ingeborg« vor. Die Premiere findet am 19. Oktober 2018 statt, gefolgt von neunzehn, jeweils an Wochenenden gespielten Aufführungen bis zur Silvester-Vorstellung.
Zur Bearbeitung hier klicken.
DAS STÜCK „INGEBORG“
Ingeborg zählt zu den bekanntesten Stücken von Curt Goetz und wurde 1921 uraufgeführte. Zwei Männer kämpfen um eine Frau. Einer ist mit ihr verheiratet, der andere liebt sie schon seit Jahren. Sie wiederum liebt beide. Goetz beweist in der Entwicklung dieser Dreiecksgeschichte feinstes psychologisches Gespür und brilliert in sprachlicher Gewandtheit.
Die schwärmerische Ingeborg hat den langweiligen Ottokar geheiratet, weil sie in ihm den jugendlichen Autor des Gedichts auf einen Leberfleck vermutet, der sich lieber von der Schule werfen liess, als zu verraten, dass der Leberfleck zu ihrem Mädchenknie gehörte. In Wirklichkeit stammte das Poem von Peter Peter, der nach vielen Jahren unerwartet bei dem Ehepaar auftaucht. Als Ingeborg erfährt, dass Peter der wahre Urheber ist, fühlt sie sich zu ihm hingezogen und versucht ihn zu verführen. Doch die Männer schätzen sich auch gegenseitig und meinen «entweder der eine oder der andere». Sie hält dagegen: »Sowohl der eine als auch der andere.« Unerschrocken beantwortet sie die Frage ihres Mannes »Wen liebst du nun mehr?« mit der gelassenen Feststellung: »ich liebe euch alle beide gleich«. Und die trinkfeste Tante Ottilie gibt zum Besten: »Die Frau bleibt bei dem Mann, den sie liebhat, und mit dem anderen hat sie eine Liaison.« Entrüstet weisen Ottokar und Peter dieses unmoralische Angebot von sich und der Diener, Herr Konjunktiv, kommentiert die sich andeutenden kühnsten Konsequenzen mit: »Es wäre immerhin möglich«. Als Ingeborg zum Ende des Stücks in die Mondnacht spazieren geht, ist allerdings auch Herr Konjunktiv mit seinem Latein am Ende. Wie der Jonglierversuch mit der Ehe tatsächlich ausgeht, bleibt der Phantasie des Zuschauers überlassen.
Ein Drama im Kleid der Komödie. Mit seinen feinen Zwischentönen und der präzisen Psychologie wirkt »Ingeborg« wie eine Hommage an Ibsen, dessen Nora im "Puppenheim" einen ähnlichen Konflikt zu bewältigen hat. Und nicht umsonst schließt der Abend mit den Klängen von Griegs "Morgenstimmung" aus "Peer Gynt". Curt Goetz, der ein Grossneffe des Autoren Bernard Shaw war, schafft es, das Drama mit eleganter Ironie und weltmännischem Charme in eine subtile Komödie zu verwandeln.
KONZEPT KAISERBÜHNE »ES LEBE SEINE MAJESTÄT, DER SCHAUSPIELER«
INSZENIERUNG VON PETER NIKLAUS STEINER
Curt Goetz war selber Schauspieler. Anlässlich seines 70. Geburtstages sagte er bei einer Ansprache: »Es lebe seine Majestät, der Schauspieler!« Für ihn war der Komödiant der Herr der Bühne, und so schrieb er seine Stücke als Schauspieler für Schauspieler. Er schrieb sie aus seinem Leben heraus - seine Bühnengeliebte „Ingeborg“ wurde später auch seine Ehefrau – und wir nehmen uns die Freiheit, sein Stück wieder ins Leben hinein zu inszenieren, in unser heutiges Leben. Was sich 1921 zwischen einer Frau und zwei Männern abspielte, ist dem, was sich heute zwischen einer Frau und zwei Männern abspielt, nicht unähnlich, zumal Goetz das Spiel von Anziehung und Abstossung zwischen den Polen nicht nur an der Oberfläche ansiedelt, sondern in der ewig schwelenden, verborgenen Leidenschaft. Wir zünden sie neu! Mit seinen zahlreichen intelligenten Pointen, der genauer Psychologie und den vielen Zwischentönen ist diese Dreiecksgeschichte heute noch so aktuell wie damals. Dabei verzichten wir auf Modernismen im Umgang mit der Sprache und der Kostümierung. Die Schauspieler werden an die Zeit angelehnte klassische Kleidung tragen; wir verzichten aber nicht auf eine Abstrahierung der Bühne, die uns über die Zeit hinweg unmittelbar am Gefühlsleben der Figuren teilhaben lässt. Der intime Raum der Kellerbühne bietet dafür beste Voraussetzungen. Die neuen mobilen Bühnen-Podeste erlauben es, eine Gassen-Bühne zu bauen, in der sich die Zuschauer gegenübersitzen und die Schauspieler dazwischen agieren. Wir haben also nicht nur eine Dreiecksbeziehung auf der Bühne, sondern eine Szenographie, die sich über die Bande der Zuschauer optimiert und das Stück dem Hier und Jetzt noch näherbringt. Ein Schauspieler-Theater! Das Spieler-Ensemble ist aufgefordert, sich auf die abenteuerliche, gefühlsturbulente Dreiecksbeziehung einzuschwören und mit geschliffenen Dialogen die Klingen zu kreuzen. Ein veritables Spiel mit der guten Laune im Schlepptau im ehrwürdigen Amtshauskeller der Kaiserbühne.
Mit der Komödie INGEBORG kommt Goetz dem menschlichen Bedürfnis nach, dem Drama durch seine ironisierte Darstellung die Schwere zu nehmen und es zu entlasten. Im Zentrum stehen die Liebe und das Begehren, elementare Gefühle, stärker als jede gesellschaftliche Moral und Idealvorstellung. Sie können über alle Massen beglücken, aber auch Verwirrung stiften, Schaden anrichten und in die Verzweiflung stürzen. Dennoch sind sie gut, weil sie wahr sind. Wahrheiten führen zum Menschen hin, so wie er ist. Goetz nahm sie an und spielte damit: »Einer Versuchung nachzugeben ist das beste Mittel, ihrer Herr zu werden« oder »Wenn ich die Wahrheit sagen sollte, müßte ich lügen.« Der Schauspieler Goetz schöpfte für seine Stücke aus seinem Leben und hielt sich die Waagschale zwischen Verdruss und Genuss. Er und seine Frau, die Schauspielerin Valérie von Martens, mit der er Leben und Bühne teilte, waren ein aufeinander eingespieltes Ehepaar, das Goetz „eine verehelichte Pointe“ nannte.
Auch als Autor blieb Goetz Schauspieler, er wollte die Welt nicht ändern, sondern unterhalten. Bei der anfangs genannten Rede sprach er von sich in der dritten Person: »Er hatte keine literarischen Ambitionen, sondern war lediglich von der fixen Idee besessen, Heiterkeit verbreiten zu wollen, eine Gabe, die ihm in die Wiege gelegt war. Er war von der fast allmächtigen Kraft des Humors überzeugt und hielt es für seine Pflicht, ihn diesen traurigen Zeiten damit zu wuchern. Manchmal hat er vielleicht ein bisschen viel gewuchert und ist bis an die Grenze der Farce gegangen, er hat sich ein bisschen geschämt deswegen, aber das waren seine grössten Erfolge.« Heute werden die Stücke von Curt Goetz eher selten gespielt. Seit seinem Tod im Jahre 1960 sind sie von den Spielplänen weitgehend verschwunden. Für die Kaiserbühne und ihre Zuschauer eine Chance, sie wiederzuentdecken!
Curt Goetz: „Wenn ich ins Theater gehe, dann will ich lachen oder weinen. Und wenn ich dann nach Hause gehe, will ich mich nicht genieren, dass ich gelacht oder geweint habe.
MITWIRKENDE
Jacqueline Vetterli INGEBORG
Jacqueline Vetterli, geb. 1993 wuchs in Zürich auf und absolvierte 2012 die Matura mit Schwerpunkt Gesang. Neben ihrer Ausbildung zur Primarlehrerin, die sie 2017 mit dem Bachelor of Arts in Primary Education an der PHZH abschloss, genoss sie 4 Jahre Ausbildung an der SAMTS (StageArt Musical and Theatre School), die sie 2018 abschloss. In ihrer Schul- und Ausbildungszeit war sie in diversen Rollen auf der Bühne zu sehen. Unter anderem als Julia aus „Romeo und Julia“ und als gestiefelter Kater beim Reisetheater Zürich, aber auch in Musicals und Operetten. Als Abschlussarbeit hat sie ein Musical über Gruppendynamik im Klassengeschehen geschrieben und mit Kinder aufgeführt. |
Niklas Leifert PETER PETER
Niklas Leifert wird 1983 in Hamburg geboren und wächst von 1988 bis 1993 in Genf und von 1993 bis 1999 in Washington, D.C. auf. Nach Abitur und Zivildienst in Hamburg, absolviert er ein duales Studium der Betriebswirtschaft mit gleichzeitiger Ausbildung zum Luftverkehrskaufmann. Danach folgt er seinem kreativen Impuls und beginnt 2008 seine Schauspielausbildung an der Hochschule der Künste Bern. 2011 erlangt er den Bachelor-Abschluss mit seiner selbst entwickelten Jesus-Performance «holy SHIT happens». Diese baut Niklas in der Folge zum abendfüllenden Messias-Monolog «Das Letzte Testament» aus, welches er bis heute aufführt. Während des folgenden Studiums am Master-Campus-Schweiz (Abschluss 2015) spielt Niklas bereits am Zimmertheater Rottweil und dreht seinen Road Movie «unDRIVEN» (Filmfestival-Premiere: 2019). Dafür lässt er sich einen langen Bart wachsen, bestückt einen alten Audi80 mit Kameras und fährt von Hamburg über Bern nach Sizilien, immer auf der Suche nach MitfahrerInnen, die ihn ein Stück Richtung Süden begleiten. Von 2015 bis 2017 ist Niklas erneut am Zimmertheater Rottweil engagiert. Stückverträge haben ihn ausserdem bisher an das Theater Konstanz, ans Monsun Theater Hamburg und an die Kammerspiele Seeb in Bachenbülach gebracht. Zusätzlich spielte er bisher in über 20 Kurzfilmen und ein paar Langspielfilmen mit, darunter der schwedische Spielfilm «Screen Test» von Gabriel Daniel Dorobantu und die schweizer Kinofilme «Achtung! Casting» und «Kora» von Urs Odermatt. www.niklasleifert.com |
Franca Basoli TANTE OTTILIE
Die Zürcherin Franca Basoli studierte Schauspiel und klassischen sowie Musicalgesang in Zürich, Bochum und Köln. Sie stand als Schauspielerin und Sängerin in über sechzig Produktionen auf der Bühne und sang und spielte Hauptrollen wie die Laura in der «Glasmenagerie», die zwischen Genie und Wahnsinn zerrissene Camille in der Uraufführung «Camille Claudel», die Zarah Leander in «Zarah 47 - Wollt ihr das totale Lied?!», die Annie Wilkes in «Misery» von Stephen King, die Lisa in «Kleine Eheverbrechen», die Verzweifelte in «Die geliebte Stimme», die Martha in «Wer hat Angst vor Virginia Woolf...?», die Antonia in Dario Fos «Offene Zweierbeziehung», die Betty Eisenmann im Schweizer Spielfilm «Vollmond» von Fredi F. Murer sowie in Musicals wie «Melissa», «The Voice», «Faust - die Rockoper», «Bloodbrothers» u.v.a Mit «Taxi, Taxi» von Ray Cooney gab Franca Basoli 1996 ihr Regie-Début. Seit dem inszenierte sie rund dreissig Theaterstücke, Musicals und Musiktheater wie «Oleanna» von David Mamet, «Serenade» von Slawomir Mrozek, «Das Mädchen Ruth» von Silja Walter, «Schwan in Stücken» von Tim Krohn, «S Hotelgspänscht» von Anton Baumann, «Die Irre von Chaillot» von Jean Giraudoux, «Einer flog über das Kuckucksnest» von Dale Wassermann, verschiedene Liederabende u.a. Neben der Arbeit als Schauspielerin und Regisseurin vermittelt Franca Basoli seit mehr als zehn Jahren ihre Erfahrungen und ihr Wissen als Dozentin für Szenischen Unterricht, Schauspieltechnik, Atem, Stimme und Gesang, leitet Seminare zu den Themen Kommunikation und Auftrittskompetenz und berät Wirtschaftsleute aus dem mittleren und oberen Kader. Sie war künstlerische Leiterin des Miller’s Studios Zürich, des Théâtre de Poche in Biel sowie der Tellspiele Interlaken. Zum ersten Mal in der hundertjährigen Geschichte der Tellspiele wurde unter ihrer Leitung aus Schillers Drama ein Musiktheater mit 200 Akteuren. www.francabasoli.ch |
Frank Bakker OTTOKAR
Frank Bakker wird 1989 als Sohn von einem niederländischen Ehepaar in Nidwalden geboren. Er wächst im Aargau auf, wo er mit 18 Jahren seine kaufmännische Berufsmaturität erlangt. Nach einigen Jahren im Verkauf absolviert er eine zusätzliche Ausbildung zum Verkaufsfachmann. Bereits früh entdeckt er seine kreative Seite, welche er im vorerst vor allem im Tanz auslebt. Mit der Streetdance-Gruppe Streethoppers tritt er während zehn Jahren an zahlreichen Events und Shows auf und tanzt nebenbei regelmässig Salsa. 2014 geht er seiner Faszination für die Schauspielerei nach und beginnt eine Ausbildung an der Stageart Musical & Theatre School in Adliswil. Seither steht er immer wieder bei kleinmeren Produktionen vom „Kellertheater“ in Bremgarten über „Theater Ni&Co“ in Adliswil bis hin zum „theater jetzt“ in Sirnach auf der Bühne. Zudem macht er bei Kurzfilmen und Werbeaufträgen erste Erfahrungen vor der Kamera. Im SRF war er unter anderem im Werbespot „De Hueber bruucht Geld“ von lend.ch zu sehen. www.bakkerfrank.com |
Bruno Meier HERR KONJUNKTIV
Bruno Meier ist 1945 in Zürich geboren. Nach kaufmännischer Lehre 1966 Schauspielunterricht bei Ellen Widmann in Zürich, Margrit von Tolnay, Basel und Josef Scheidegger, Basel. Es folgten Engagements in Hörspielen und für Hörbücher der Blindenhörbücherei Zürich, sowie Dichterlesungen. Ab 1971 wieder vorwiegend im kaufmännischen Beruf tätig. Von 1991 an im Laxdal Theater in Kaiserstuhl AG nebenberuflich engagiert. Er spielte in Anton Tschechows „Heiratsantrag“ den Gutsbesitzer Lomov, sowie Ivan Ivanovic Njuchin im Einakter „Über die Schädlichkeit des Tabaks“. Weitere Rollen waren u. a. Harry in Charles Dyers „Unter der Treppe“, Kurt in „Play Strindberg“ von Friedrich Dürrenmatt, Wladimir in „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett. In „Kleine Eheverbrechen“ von Emmanuel Schmitt überzeugte er genauso wie als Felix in Neil Simons Klassiker „Ein seltsames Paar“. Am „Boswiler Sommer“ 2004 las er in einer szenischen Lesung die Rolle des J. S. Bach mit Jon Laxdal als G. F. Händel in Paul Barz’s „Mögliche Begegnung. Gastspiele am Theater Winkelwiese in Zürich, Theater Ticino in Wädenswil, Thik in Baden sowie im benachbarten deutschsprachigen Ausland. Sprecher am „Festival der Stille“ in Kaiserstuhl. |
Peter Niklaus Steiner REGIE und BÜHNE
Nach der Grund- und Handelsschule (Sekretärendiplom) schloss Peter Niklaus Steiner 1981 die Schauspiel Akademie Zürich als Schauspieler ab. Es folgten Engagements an den Stadttheatern in Bremen, Frankfurt a. Main, Bochum und Tübingen (LTT). Von 1990 bis 2003 gehörte er zum Ensemble des Schauspielhauses Zürich. 1990 gründete er das turbine theater in Langnau am Albis, das er bis heute leitet und in dem er zahlreiche Produktionen herausbrachte; als letzte Molière's "Der Geizige" und „Der Wolf im Sihlwald“ als Freilichtinszenierung beim Besucherzentrum in Sihlwald, sowie Lot Vekemans „Gift. Eine Ehegeschichte“ (2017) im turbine theater. Im Jahr 2016 folgte die Gründung der "Kaiserbühne" in Kaiserstuhl AG.Seit 2003 arbeitet er in der freien Theaterszene als Schauspieler, Regisseur und Autor und gibt daneben Theaterkurse und Schauspielunterricht an der SAMTS in Adliswil. Seine letzten gespielten Rollen waren u.a.: Erwin Sommer in "Der Trinker" von Hans Fallada / Kriminalwachtmeister Henry Kummer in "Der Wolf im Sihlwald" von Stehpan Pörtner / Ted in „Utopia“ von Richard Bean. Film: Kurier in „Die Schweizer“ (SRF), Polizist Reber in „Driften“ (Bernhard Lang Film/SF), Lehrer Büchi in „Amateur Teens“ (Hessegreuter Film).Inszenierungen 2016: „Drei Mal Leben“ und „Der Trinker“ im Laxdal-Theater Kaiserstuhl / „Mobile Horror" im turbine theater und "Utopia" in der Kaiserbühne. 2016 brachte er mit der Theatergruppe Langnau sein Stück "De erschti Dokter" auf die Bühne. Er ist Verfasser von etlichen Georges Feydeau-Komödien, andern Theaterklassikern und eigenen Kasperlistücken auf Schweizerdeutsch. |
Erwin Beetschen TECHNIK
Erwin Beetschen ist 1961 in Zürich geboren, dort zur Schule gegangen und hat seine berufliche Laufbahn als Elektriker in Frauenfeld (TG) begonnen. Anfang der 80-er Jahre ist er dem Computer-Virus verfallen, dieser hat ihn schliesslich 1984 nach Sursee (LU) getragen. In der damaligen AGRO-DATA AG und später im Verlagshaus Ringier AG absolvierte er verschiedene Ausbildungs- und Lehrgänge zum Applikationsprogrammierer, Analytiker und Systementwickler. 1991 machte sich Erwin Beetschen in Sursee selbständig und betreut bis heute verschiedene KMU-Betriebe in der Region. 2005 führten ihn schliesslich einige glückliche Zufälle auf die Spuren der darstellenden Künste und er entdeckte darin seine wahre Berufung und Begeisterung, die ihn in den folgenden Jahren nicht mehr loslassen sollte. In den Jahren von 2005 bis 2010 besuchte er beim Musik Seminar Husar in Luzern eine berufsbegleitete Ausbildung in den Fächern Schauspiel, Gesang und Klavier. Es folgten erste Engagements bei Laien- und Berufstheatern, aus dessen Erfahrungen er dann beschloss, eine professionelle Ausbildung mit anerkanntem Diplomabschluss zu absolvieren. Seit September 2014 ist Erwin Beetschen Student an der StageArt Musical und Theatre School in Adliswil, mit dem Ziel das Berufs-Diplom als Schauspieler zu erreichen. Daneben arbeitet er als Software Engineer und interdisziplinär als Schauspieler und Techniker bei TV-, Film- und Theaterproduktionen |