MAGIC MUSHROOMS
Schauspiel von Volker Lüdecke Schweizer Erstaufführung! Premiere: Freitag, 5. Mai 2023 KALI Tina Perger JESUS MARIA Peter Niklaus Steiner Regie & Ausstattung Peter Niklaus Steiner Regieassistenz Dominique Wild Bühne und Video Polytrop Intermedia Musik David Hohl und Moritz Widrig Licht & Technik tbd Marketing & Kommunikation Claudia Meierhofer Produktion Kaiserbühne, Kaiserstuhl 2022 / 2023 Co-Produktion turbine theater, Langnau am Albis Die Aufführungsrechte liegen beim DREI MASKEN VERLAG, München. Spieldaten: 5./ 6./ 12./ 14./ 19./ 21. Mai Freitag & Samstag jeweils 20:00 Uhr Sonntag 17:00 Uhr Dauer: mit Pause ca. 2 Stunden Spielort: Hauptgasse 35, Theaterkeller im Amtshaus, 5466 Kaiserstuhl Details: +41 44 858 28 63 (Mo 14 bis 16 Uhr, Do 10 bis 12 Uhr, sonst Anrufbeantworter) [email protected] TICKETS |
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DAS STÜCK «MAGIC MUSHROOMS»
Ein Partygänger, Jesus Maria, nimmt in Rom die Abkürzung vom Bahnhof zum Parkplatz über ein abgesperrtes, ungenutztes Gelände. Er findet darauf Pilze, die er zu kosten beginnt und stürzt plötzlich in ein Kellerloch.
Es erweist sich als Versteck einer illegalen Flüchtlingsfrau aus Nordafrika, Kali.
Beim Sturz verletzt er sich, blutet und ist auf ihre Hilfe angewiesen. Ihm zu helfen bedeutet für sie allerdings der Verlust ihrer Anonymität.
Ein erbarmungsloses Ringen beginnt. Er appelliert an ihre Menschlichkeit, sie konfrontiert ihn mit den von Italien begangenen Kriegsverbrechen in Afrika und der Ausbeutung der Dritten Welt durch Europa.
Als Verursacher ihrer Misere stellt sie seinen Wohlstand an den Pranger und zieht ihn dafür persönlich zu Rechenschaft. Für ihn der reine Wahnsinn, schliesslich kann er nichts dafür und will ja helfen!
Ein Stück im Umfeld des globalen Flüchtlingsdramas: Was, wenn der reiche Europäer in die existenzielle Abhängigkeit einer illegal Geflüchteten gerät? Hoffnung auf Erlösung im Keller der Katakomben, als Relief der Menschlichkeit oder halluzinogener Albtraum?
INSZENIERUNG VON PETER NIKLAUS STEINER
Konzept "VERKEHRTE WELT"
Was, wenn der reiche Europäer in die existenzielle Abhängigkeit einer illegale Geflüchteten gerät und auf ihre Hilfe angewiesen ist? Diese Frage lässt der Autor zum halluzinogenen Albtraum werden. Nicht umsonst versteckt sich die Flüchtlingsfrau im Keller einer ehemaligen Giftgasfabrik Mussolinis und nicht umsonst steht dieser Keller in Verbindung mit den Priscilla-Katakomben, den Zeugen der Jahrhunderte alten Glaubensgeschichte und ihrer kulturellen Grundlage unserer abendländischen Zivilisation. Hier vermischen sich äussere und innere Welten, die Moderne mit dem Altertum, das Gebot der Nächstenliebe mit dem des Stärkeren, Religionen, Ängste, Reue und Ohnmacht. Er stürzt ab in den zivilisatorischen Müll, worin sie sich versteckt hält und bangt darin kläglich um sein Leben.
Er heisst Jesus Maria, sie Kali. So steht er auch für das Christentum mit seiner unrühmlichen Vergangenheit der Kreuzzüge, dem Streben nach Macht und Ausbeutung unter dem Deckmantel der Mission. Kali ist im Hinduismus die anarchische Göttin des Todes und der Zerstörung, ebenso der Erneuerung. Das Stück lotet den Konflikt dieses Aufpralls bis in die dunkle Vergangenheit aus und steht im aktuellen Brennpunkt des heutigen Europa. Beide Figuren agieren zutiefst menschlich und ihre Miseren sind nachvollziehbar. Das macht den Stoff zugänglich und lässt ihn zum explosiven Zündstoff werden, der aufwühlt und anklagt: Ein Appell an die globale Menschlichkeit!
Die alten Kellergewölbe der beiden Theater sind wie geschaffen für das unheimliche Szenario dieser schicksalsträchtigen Begegnung. Der Müll der Zivilisation wird darin zum Nährboden von Giftgasen, ein Zuhause des Zerfalls, zum modernden Grab. Und doch gibt es den Punkt, an dem die Gewölbe ihre Bedrohlichkeit verlieren und zur Stätte der Geborgenheit werden, worin eine Wandlung stattfinden kann und Keime des Mitgefühls spriessen. Nebst Hass, Rache und Gewalt bilden Oxide eigentümliche Blumen der Gnade, Reliefs der Menschlichkeit, die sich mit den Fresken der alten Katakomben verbinden, gemalt im Glauben an die Erlösung vom menschlichen Elend. So wird auch die Düsternis der Aufführung mit Klängen, Musik und Projektionen aufgehellt, damit von innen heraus wachsen kann, woran es aussen mangelt.
Das Augenmerk liegt auf der zwischenmenschlichen Beziehung von Jesus Maria und Kali, der Komplexität ihrer Situation und damit dem Schauspiel, das in der Besetzung von Tina Perger als «Kali» und Peter Niklaus Steiner als «Jesus Maria» in professionellen Händen liegt. Dies steht auch für die übrige Kreativ-Crew. Lüdeckes Sprache ist exakt und pointiert, furchtlos in ihrer Poesie und direkt.
MITWIRKENDE
Tina Perger «KALI»
Tina Perger-Fessel ist 1979 im Toggenburg geboren und zog für das Schauspielstudium an der EFAS - European Actor School nach Zürich, wo sie bis heute mit ihrer 5-köpfigen Familie lebt.
Zwischenzeitlich lebte und arbeitete sie in Berlin.
Sie spielte mehrmals im turbine theater und im Freilichttheater im Sihlwald, und war auf der Bühne in verschiedenen Rollen und Genres zu sehen.
Vor der Kamera steht sie immer wieder für diverse Werbefilmproduktionen, Kurzfilme und Kino- und TV-Formate, z.B. «Neumatt», «Schweizer Helden» oder «Der Bestatter».
Als Ausgleich zur Familienarbeit unterrichtet Tina Kindertheater und Yoga in ihrem eigenen Studio in Urdorf oder ist in kreativen Workshops und Projekten im In- und Ausland tätig.
www.tinaperger.com
Tina Perger «KALI»
Tina Perger-Fessel ist 1979 im Toggenburg geboren und zog für das Schauspielstudium an der EFAS - European Actor School nach Zürich, wo sie bis heute mit ihrer 5-köpfigen Familie lebt.
Zwischenzeitlich lebte und arbeitete sie in Berlin.
Sie spielte mehrmals im turbine theater und im Freilichttheater im Sihlwald, und war auf der Bühne in verschiedenen Rollen und Genres zu sehen.
Vor der Kamera steht sie immer wieder für diverse Werbefilmproduktionen, Kurzfilme und Kino- und TV-Formate, z.B. «Neumatt», «Schweizer Helden» oder «Der Bestatter».
Als Ausgleich zur Familienarbeit unterrichtet Tina Kindertheater und Yoga in ihrem eigenen Studio in Urdorf oder ist in kreativen Workshops und Projekten im In- und Ausland tätig.
www.tinaperger.com
Peter Niklaus Steiner «JESUS MARIA»
1960 in Winterthur geboren und aufgewachsen. Heute wohnhaft in Langnau am Albis. Nach der Grund- und Handelsschule schloss er 1981 die Schauspiel-Akademie Zürich als Schauspieler ab. Danach folgten Engagements an den Stadttheatern in Bremen, Frankfurt a. Main, Bochum und Tübingen (LTT). Von 1990 bis 2003 gehörte er zum Ensemble des Schauspielhauses Zürich.
1990 gründete er das turbine theater in Langnau am Albis, welches er bis heute leitet. Zuletzt «Amphitryon» - eine Komödie von Molière in eigener Übersetzung als Freilichttheater in Sihlwald.
Seit 2003 arbeitet er in der freien Theaterszene und gibt daneben Theaterkurse und Schauspielunterricht. Seit 2006 spielte und inszenierte er auch regelmässig am Laxdal Theater in Kaiserstuhl AG bis zu dessen Schliessung im Jahr 2016. 2017 folgte die Neugründung der Kaiserbühne, deren Leitung er bis Ende 2022 innehatte.
Letzte Rollen: Film: Polizist Reber in «Driften» (Bernhard Lang Film/SF) und Lehrer «Büchi» in «Amateur Teens» (HesseGreuter Film/SF). Theater: «Ted» in «Utopia» von R. Bean, sowie den Psychiater in «Die Wunderübung» von Daniel Glattauer.
Zum Jubiläum 150 Jahre Wildnispark Zürich Langenberg brachte Steiner in der alten Bärenanlage ein eigenes Stück über C.A.L. v. Orelli zur Aufführung (Mai/Juni 19).
Regie-Arbeiten u. A. für das Casinotheater Winterthur, die Kaiserbühne und div. Laientheater-Vereinigungen.
www.peterniklaussteiner.com
VOLKER LÜDECKE AUTOR
Geboren am 28.03.1961, Abitur und Zivildienst in Hannover, lebt seit 1983 in Berlin.
Er studierte in einem Projektstudiengang "Szenisches Schreiben" an der HdK-Berlin, absolvierte ein Grundstudium Kulturwissenschaft an der HU-Berlin, und Theaterwissenschaft/Germanistik an FU-Berlin (nicht abgeschl.).
Er war Stipendiat der Sprechtheaterwerkstatt des "Literarisches Colloquium Berlin" und Stipendiat der "Stiftung Preußische Seehandlung", Berlin.
Lüdeckes Theaterstücke wurden unter anderem am Maxim Gorki Theater ("Brüsseler Spitzen", 2000), am Landestheater Mecklenburg ("Deutschland den Doofen", 1996), am Pfalztheater Kaiserslautern ("Darja", 1998) und am TPT Thüringen ("Bauernstaat", 2008) uraufgeführt.
Für sein Theaterstück "Darja" erhielt Lüdecke im Jahr 1997 (zusammen mit einem Stück von Werner Fritsch) den Else Lasker-Schüler-Dramatikerpreis. Sein Theatertext "Topterroristen Think Tank" wurde 2007 zu den „Deutsch-Französischen Autorentagen“ am Staatstheater Karlsruhe eingeladen und in einer Szenischen Lesung vorgestellt, 2009 wurde dort sein Theaterstück "Magic Mushrooms" szenisch gelesen. Neben seiner Tätigkeit als Dramatiker schrieb Volker Lüdecke ein Drehbuch für den Kinofilm "Salmiak Noir" (Einladung zum Internationalen Filmfestival Ümeo, Schweden, 1993) und zwischen 1999 und 2001 für die "FAZ" und "Die Welt".
Auf Basis seines 2008 geschriebenen Stückes "Morignone" etabliert der Autor momentan eine TV-Serie.
Volker Lüdecke lebt mit seiner Frau und Kind in Berlin.
Geboren am 28.03.1961, Abitur und Zivildienst in Hannover, lebt seit 1983 in Berlin.
Er studierte in einem Projektstudiengang "Szenisches Schreiben" an der HdK-Berlin, absolvierte ein Grundstudium Kulturwissenschaft an der HU-Berlin, und Theaterwissenschaft/Germanistik an FU-Berlin (nicht abgeschl.).
Er war Stipendiat der Sprechtheaterwerkstatt des "Literarisches Colloquium Berlin" und Stipendiat der "Stiftung Preußische Seehandlung", Berlin.
Lüdeckes Theaterstücke wurden unter anderem am Maxim Gorki Theater ("Brüsseler Spitzen", 2000), am Landestheater Mecklenburg ("Deutschland den Doofen", 1996), am Pfalztheater Kaiserslautern ("Darja", 1998) und am TPT Thüringen ("Bauernstaat", 2008) uraufgeführt.
Für sein Theaterstück "Darja" erhielt Lüdecke im Jahr 1997 (zusammen mit einem Stück von Werner Fritsch) den Else Lasker-Schüler-Dramatikerpreis. Sein Theatertext "Topterroristen Think Tank" wurde 2007 zu den „Deutsch-Französischen Autorentagen“ am Staatstheater Karlsruhe eingeladen und in einer Szenischen Lesung vorgestellt, 2009 wurde dort sein Theaterstück "Magic Mushrooms" szenisch gelesen. Neben seiner Tätigkeit als Dramatiker schrieb Volker Lüdecke ein Drehbuch für den Kinofilm "Salmiak Noir" (Einladung zum Internationalen Filmfestival Ümeo, Schweden, 1993) und zwischen 1999 und 2001 für die "FAZ" und "Die Welt".
Auf Basis seines 2008 geschriebenen Stückes "Morignone" etabliert der Autor momentan eine TV-Serie.
Volker Lüdecke lebt mit seiner Frau und Kind in Berlin.
Thomas von Burg TECHNIK
Thomas von Burg, Jahrgang 1956, wohnt aktuell in Turgi AG. Selbständig als Elektroniker und in der Softwareentwicklung.
Als Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit zog es ihn schon früh zur Technik und zum Bühnenbau im Bereich Laientheater.
Unter anderem im "Theater Witikon" 1997 - 2006, in "Die Schatulle" 2008 - 2009, im "Dramatischen Verein Dielsdorf" 2010 sowie in der "Kulisse Uster-Wetzikon" und projektbezogen auf weiteren Bühnen verantwortlich für das Lichtdesign und die Technik.
Thomas von Burg, Jahrgang 1956, wohnt aktuell in Turgi AG. Selbständig als Elektroniker und in der Softwareentwicklung.
Als Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit zog es ihn schon früh zur Technik und zum Bühnenbau im Bereich Laientheater.
Unter anderem im "Theater Witikon" 1997 - 2006, in "Die Schatulle" 2008 - 2009, im "Dramatischen Verein Dielsdorf" 2010 sowie in der "Kulisse Uster-Wetzikon" und projektbezogen auf weiteren Bühnen verantwortlich für das Lichtdesign und die Technik.